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Beaujolais

Jahrzehntelang war das Beaujolais geradezu ein Synonym für einfachste sehr junge Rotweine voller Primärfrucht. Der Beaujolais Nouveau, in Frankreich auch Beaujolais Primeur genannt, ist ein Wein, der am dritten Donnerstag des November nach der Ernte bereits freigegeben und weltweit vermarktet wird. Dieser Wein, der für etwas ambitioniertere Weinfreunde oft kaum trinkbar ist, hat den Ruf der ganzen Region in Mitleidenschaft gezogen; denn im Beaujolais gibt es ausgezeichnete Weine, die sogar die Tiefe und auch die Langlebigkeit guter Rotweine aus der Nachbarregion, dem Burgund, besitzen. Der entscheidende Unterschied zum Burgund aber ist, bedingt durch den Boden, die Rebsorte Gamay.

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Auch wenn das Beaujolais weinrechtlich zum Burgund gehört, unterscheiden sich die Regionen doch grundlegend. Verwaltungsrechtlich gehört nur der kleine Nordteil zum Département Saône-et-Loire, was auch für das Burgund gilt. Der weitaus größte Teil gehört zum Département Rhône. Im Mittelalter regierte hier die Familie Beaujeu, die im 10. Jahrhundert eine Burg errichtete, an deren Fuße sich die gleichnamige Stadt bildete. Gamay wurde damals sowohl im Burgund als auch im Beaujolais angebaut. Doch Philipp der Kühne verbot Ende des 14. Jahrhunderts den Anbau von Gamay im Burgund, weil er – zu Recht – der Meinung war, dass Gamay im Gegensatz zu Pinot Noir auf den Kalkböden des Burgund keine besonderen Qualitäten hervorbringt. Auf den Böden des Beaujolais sieht das ganz anders aus.

Die Region grenzt südlich ans burgundische Mâconnais. Es sind ca. 22.000 Hektar, die im Wesentlichen von Winzergenossenschaften bearbeitet werden. Daneben gibt es rund 2.500 Winzer, die wegen des napoleonischen Erbrechts meist nur wenige Hektar besitzen. Die besten Weinberge liegen in den Gemeinden des Nordens. Die Weine werden nach einer dreistufigen Qualitätspyramide unterschieden – ähnlich wie im Burgund, wo es allerdings vier Stufen gibt; denn im Burgund gibt es im Gegensatz zum Beaujolais auch den Status des Grand Cru.

Der Beaujolais ist ein einfacher Wein, der vor allem auf den rund 10.000 Hektar des südlichen Anbaugebietes entsteht. Dort herrschen tonige Kalkböden vor, wo Gamay nur mindere Qualitäten hervorbringt. In diesem Bereich entstehen auch die Beaujolais Nouveaux innerhalb von zwei Wochen nach der Ernte mit Hilfe der sogenannten »Macération carbonique«, die man in Deutschland Kohlensäure-Maischegärung nennt. Die Trauben werden unter einer Kohlendioxid-Schutzschicht gehalten und vergären intrazellulär, also innerhalb der Beeren. Das Ergebnis sind ausgesprochen primärfruchtige Weine, die oft ein wenig nach Bonbons, Banane und Kaugummi riechen. Der Beaujolais Villages stammt aus den 38 qualifizierten Gemeinden im Norden der Region. Es ist durchweg roter Beaujolais, der 99 % der Gesamtproduktion ausmacht. Auf der oberen Stufe stehen Weine aus den zehn Cru-Gemeinden. Der Beaujolais Cru stammt aus Brouilly, Chénas, Chirouble, Côte-de-Brouilly, Fleurie, Juliénas, Morgon, Régnié und Saint-Amour. Die Weine aus Brouilly, Chénas, Chirouble, Fleurie und Morgon sind aber die bekanntesten. Sie stehen bei Liebhabern hoch im Kurs. Die mögliche Qualität der Weine entdecken zunehmend immer mehr bekannte Winzer aus dem Burgund, die sich im Beaujolais einkaufen. Das Beaujolais ist auch Ausgangspunkt der Naturwein-Bewegung, bei der Winzer versuchten, mit so wenig Intervention wie möglich Weine zu erzeugen.

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