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Champs de l Abbaye Familie Hasard Aluze

Haben Sie schon einmal von den Côtes du Couchois gehört? Nein, machen Sie sich nichts draus. Diese Appellation dürfte zu den unbekanntesten der gesamten Bourgogne gehören. Das heißt allerdings nicht, dass dort nicht gute Weine entstünden.

Das Gegenteil ist der Fall. Und das wird schnell offensichtlich, wenn Sie einen Wein von Isabelle und Alain Hasard ins Glas bekommen. Sie schreiben eine wunderbare Winzergeschichte. Alain ist studierter Psychologe, der irgendwann in einem Weinladen arbeitete, zuerst in Paris, dann verschlug es ihn nach Limoges. Schließlich begann er 1994 mit dem Weinbaustudium in Montpellier, wo er im Hörsaal auf seine spätere Frau Isabelle traf. Die gelernte Krankenschwester hatte gleichfalls das Weinfieber gepackt. Schnell wurde ihnen bewusst, dass sie sich nur eine Region vorstellen konnten, wo sie gemeinsam Wein machen wollten: die Bourgogne.

Dabei war allerdings klar, dass sie sich in den berühmten Appellationen nie auch nur einen Hektar würden leisten können. Auf ihrer Suche nach einer Lösung fuhren sie schließlich durch Aluze an der Grenze der Côtes du Couchois und der Côte Challonaise. Dort fanden sie vier Hektar bezahlbare Rebfläche mit gutem Terroir, bestockt mit Pinot noir und Gamay. Aus diesen Sorten macht man traditionell den Passetoutgrain. Und genau damit fing Alain an, während Isabelle zunächst weiter als Krankenschwester arbeitete, um die Rechnungen bezahlen zu können. 1999 zogen die beiden in den Ort und begannen mit der Umstellung auf biodynamische Wirtschaftsweise. Auf Grund des Erfolges, den die beiden mit ihren Weinen hatten, konnten sie Rebflächen in Mercurey, Rully und Monthèlie dazuerwerben, sodass sie heute über fünf Hektar verfügen.

Kaum ein anderer Winzer in der Region arbeitet so präzise die einzelnen Lagen und Unterschiede heraus wie Alain das macht. Alain verfügt über eine recht stattliche Mannschaft von 15 lokalen Helfern, welche die Flächen in mehreren Durchgängen exakt und immer zum besten Lesepunkt ernten. Eine natürliche Mengenbeschränkung ergibt sich aus dem hohen Rebalter. 25 hl Durchschnittsertrag bei den roten und 35 hl bei den weißen Weinen pro Hektar ist zwar wenig, aber sinnvoll in Bezug auf die Intensität und Tiefe der Weine. Je nach Jahrgang und Traubenmaterial werden beim Weißwein wie beim Rotwein ganze Trauben mit den Rappen verarbeitet.

Alain chaptalisiert seine Weine nicht, da er keine Alkoholmonster produzieren mag. Ganz im Gegenteil bevorzugt er – wie wir auch – die leichten alkoholarmen Weine. Die spontane Vergärung kann sich im kühlen Keller bis zu acht Monaten hinziehen. Oft beginnt die malolaktische Gärung schon, während der Wein noch den letzten Restzucker vergärt. Der Ausbau erfolgt in kleinen gebrauchten burgundischen Fässern, die je nach Jahrgang auch schon mal mit einem kleinen Anteil Neuholz aufgestockt werden. Alains Weine reifen exzellent auf der Flasche. Erst neulich haben wir ein paar Flaschen 2006er Bourgogne Rouge mit großer Freude genossen. Der Burgunder zeigte keine Altersnoten und präsentierte sich voller Esprit und sehr stabil. Jetzt, wo der Erfolg die Hasards in die Lage versetzt hat, Rebflächen in Regionen mit mehr Renommee zu erwerben, haben sie ihren Weinberg in den Côtes du Couchois weitergegeben damit jemand anders den Passetoutgrain nutzen kann, um erfolgreich ins Weinleben zu starten.

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